Was verursacht die gegenwärtige Fluchtbewegung? Warum kommen jetzt so viele Menschen? Wohin wollen sie?

Die naheliegenden Gründe sind Krieg, Unterdrückung, ein Versagen der staatlichen Organisation, religiöser Extremismus und die Umöglichkeit, mit genügend Nahrung, Unterkunft und Medizin überleben zu können. Die Menschen fliehen um zu überleben, um Sicherheit und Schutz zu finden.

Flüchtlinge haben schon seit etlichen Jahren versucht, nach Europa zu gelangen. Im letzten Jahr ist deren Zahl aber explodiert. Im dritten Quartal von 2015 haben über 400’000 Personen zum ersten Mal einen Asylantrag in Europa gestellt und es gab noch 800’000 offene Asylanträge. Die meisten Flüchtlinge, die 2015 nach Europa kamen, sind von Syrien, Afghanistan, Irak, Eritrea, Nigeria und Somalia. Politiker diskutieren noch über die Gründe, aber die folgenden haben bestimmt dazu beigetragen:

  1. Die fehlenden finanziellen Mittel in den UNHCR-Flüchtlingslagern im Nahen Osten. Dadurch wird ein Überleben für viele fast unmöglich.
  2. Die Verbreitung von Barbarie und die Intensivierung der Kämpfe in Syrien und an anderen Orten.
  3. Gut organisierte Menschenhändler.
  4. Soziale Medien, welche Tipps und Ermutigung geben, wie man nach Europa gelangt.
  5. Die Vorstellung, dass es möglich ist, an einem ganz neuen Ort Erfolg zu haben und die Meinung, in einigen Staaten willkommen geheissen zu werden.
  6. Die Erkenntnis, dass es keine andere Wahl gibt, als alles und alle zu verlassen und die gefährliche Reise nach Europa auf sich zu nehmen.

Wohin möchten die Flüchtlinge gelangen? Sie wollen an einen Ort kommen, wo sie in Frieden, Sicherheit und Freiheit leben können und wo sie merken, dass das Land sie willkommen heisst und ihnen bei der Niederlassung hilft. Viele werden ein Land wählen, wo die Wirtschaft stark genug ist, Einwanderer aufzunehmen und wo sie Arbeit und Bildungsmöglichkeiten finden.

Nahezu zwei Drittel der Asylanträge wurden in Deutschland und Ungarn gestellt. Auch Schweden, Italien und Österreich haben viele empfangen.

Quellen: UNHCR, Global Trends 2014 EU, Migration and Home Affairs

IAFR, Refugee Realities 2015

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